01.12.2022

Erzeugergemeinschaft stellt Weichen für die Zukunft


Zum Start der Öko-Modellregion Steinwald im Jahr 2014 wünschten sich die Bio-Bauern eine regionale Vermarktung für ihre Rinder. Die Transportwege für die Bio-Tiere sollten kürzer werden - nicht mehr viele hundert Kilometer bis Traunstein oder Kempten - und die Wertschöpfung sollte in der Region bleiben. Im Jahr 2019 wurde die Erzeugergemeinschaft Öko-Rinder aus dem Steinwald w.V. gegründet, die die Weichen für die weitere gemeinsame Vermarktung in der Zukunft stellt. In einer Mitgliederversammlung wurde die Vorstandschaft neu gewählt.


Vorsitzender Johann Brunner, Bio-Mutterkuhhalter aus Eisersdorf, resümierte in seinem Bericht zur Mitgliederversammlung die vergangenen Jahre seit der Gründung der Erzeugergemeinschaft. „Unser Verein ist als Gemeinschaft zu einer bewährten Institution in der Region geworden“, stellte Brunner fest. Viele Veranstaltungen wurden zum Zwecke der Bekanntmachung und Information der Verbraucher miteinander realisiert: Bio-Hofführungen auf den Erzeugerbetrieben, Burger-Angrillen, Beteiligung an der Bio-Meile in der Steinwald-Allianz oder dem Waldhausfest. Die gemeinsame Vermarktung hat drei Standbeine: die Regionalvermarktung mit den mittlerweile acht Bio-Rindfleisch-Produkten, einen Online-Hofladen nach dem Cow-Sharing-Prinzip und eine Kooperation mit Naturland-Markt für die nordbayerische Vermarktung. „Die Direkt- und Regionalvermarktung durchlebt aktuell eine schwere Zeit, aber wir werden durch unsere Zusammenarbeit noch viel erreichen“, so Hans Brunner.


Günther Erhardt von der Öko-Modellregion Steinwald gab einen Bericht zu den Vermarktungszahlen ab. Über 140 Rinder konnten im Jahr 2022 über die Erzeugergemeinschaft vermarktet werden und im Hinblick auf die sinkende Kaufkraft der Verbraucher könne man zufrieden sein mit diesem Ergebnis. „Die Regionalvermarktung über die 14 Verkaufsstellen in der Region blieb insgesamt auf gleichem Niveau. Einbrüche gibt es nur bei den hochpreisigen Produkten, der Bio-Rindersalami und dem Bio-Rinderschinken, die jedoch mengenmäßig nur einen geringen Anteil ausmachen,“ so das Fazit. Das letzte Cow-Sharing-Angebot im November wurde dagegen herausragend gut angenommen und das Bestellvolumen war so schnell wie noch nie erreicht.



Wertschöpfungskette Bio-Rindfleisch

Einen Blick in die Zukunft warf Öko-Modellregionsmanagerin Elisabeth Waldeck. Die Öko-Modellregion Steinwald ist seit November in einer neuen Förderphase, in der projektbezogener gearbeitet wird. Neben zwei Projekten, die inhaltlich in die Richtung der Bio-Bewusstseinsbildung und der Biodiversität in der Steinwald-Allianz gehen, läuft auch ein Projekt zur Wertschöpfungskette Bio-Rindfleisch. Damit soll in den nächsten Jahren die regionale Bio-Rindfleischvermarktung über die Erzeugergemeinschaft Öko-Rinder aus dem Steinwald auf eigene Beine gestellt werden und das Image der Bio-Rinderhaltung gestärkt werden. „Der Steinwälder Verbraucher soll sich darüber bewusst werden, dass die naturnahe schöne Landschaft nur erhalten werden kann, wenn Rinder da sind, die das Futter vom Grünland verwerten können!“


Bei den Neuwahlen der Vorstandschaft gab es Änderungen. Vorsitzender Hans Brunner übergab sein Amt an Stefan Koschta, Bio-Milchviehhalter aus Unterwappenöst. Brunner bleibt zweiter Vorsitzender. Zum dritten Vorsitzenden wurde Matthias Zahn aus Eiglasdorf gewählt. Als Kassenprüfer wurden Simon Zeitler und Johannes Dötterl im Amt bestätigt. Die Mitgliederversammlung bestätigte weiterhin noch die Aufnahme eines ersten privaten Fördermitglieds.


Im kommenden Jahr sollen die Themen Fördermitgliedschaften, Veranstaltungen und Erweiterung der Vermarktung weiterbearbeitet werden, unter anderem in einer Klausurtagung zu Beginn des Jahres. Es bestand Einigkeit darüber, dass die Bio-Rinderhalter wieder Führungen und Aktionen für Interessierte auf ihren Höfen anbieten und auch verstärkt die Relevanz von Rindern, Grünlanderhalt und Klimaschutz thematisieren möchten.

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