Sonderkulturen sind Kulturpflanzen, die nicht überall angebaut werden können, da sie besondere Bedingungen an den Standort stellen. Sie benötigen bestimmte Bodenbeschaffenheiten, bestimmte klimatische Bedingungen, etc. Zudem ist die Produktion oft arbeits- und kostenintensiv, wie zum Beispiel bei Wein oder Spargel.
Zwar muss beim Anbau von Sonderkulturen oftmals mehr Aufwand einplant werden, jedoch kann auch mit einem höheren Verkaufspreis gerechnet werden. Sonderkulturen werden nämlich nicht nach Weltmarktpreisen gehandelt, womit man sich von der globalen Konkurrenz unabhängig macht. Für kleine bäuerliche Betriebe stellt diese Nischenstrategie eine großartige Chance dar.
Begonnen mit 0,7 ha Anbaufläche ist der Steinwald mittlerweile das größte Bio-Mohn-Anbaugebiet in Bayern. Das aus den Samen gepresste Bio-Mohnöl wurde 2016 auf der Messe für landwirtschaftliche Erzeugnisse, der "Internationalen Grünen Woche" in Berlin ausgezeichnet. 2019 erhielt auch das Bio-Mohnmehl aus dem Steinwald den Innovationspreis "Bayerns bestes Bio-Produkt".
Eine weitere Sonderkultur auf den Feldern von Projektmitarbeiter Günther Erhardt, ist die Wurzel Topinambur. Im Steinwald wurde die Pflanze einst von der Kartoffel verdrängt. Doch sie bietet viele Vorteile einer gesunden Ernährung. Unter anderem ist sie diabetikergeeignet und enthält wenig Kohlenhydrate und Kalorien. Der Anbau und die Ernte erfolgen fast wie bei der Kartoffel und die Erträge sind hoch.